Ecco Le Marche

Wenn man die Marchigianer fragt, was es bei ihnen Weihnachten als ersten Gang gab, dann kann die Antwort nur lauten: CAPPELLETTI! Vermutlich muß man in den Marken schon bei der Geburt schwören, dass an Weihnachten immer an mindestens einem Tag Cappelletti aufgetischt werden. Tatsächlich, so sagt meine Mit-Bloggerin Laura, werden sie aber im Winter zu verschiedensten Gelegenheiten und Feiern gereicht. Und natürlich werden sie vor den Festtagen in einer gemeinsamen Pasta-Aktion vorbereitet.

So machen es jedenfalls Laura und ihre Familie seit jeher. Soweit sie zurückdenken kann, bereitete ihre Familie mit vielen helfenden Händen und in einer großen Aktion immer eine Riesenmenge Cappelletti. So viel, dass sie kaum von einer normalen Familie gegessen werden konnten. Alleine das war schon ein Fest und ein großes Vergnügen!

Dieses Jahr waren es wegen der Corona-Beschränkungen nur Laura und ihre Mamma Graziella, die die Cappelletti vorbereitet haben. Aber dann kam Laura die Idee, Fotos und ein Video davon zu machen, damit sie wenigstens ein bisschen das Gefühl hatten, dass sie dabei von vielen Leuten umgeben sind. Der Nachteil bei solch einer virtuellen Session ist allerdings, dass keiner von Euch Zuschauern wirklich beim Cappelletti-Falten helfen konnte …

Wie bei den meisten überlieferten marchigianischen Rezepten, sind die Mengenangaben nicht unbedingt präzise. Das ist weder Mamma Graziellas noch Lauras Fehler, denn sie haben das Rezept aus den alten, undeutlichen Aufzeichnungen der Großmutter und in deren Zeiten hat man eben alles nicht so genau aufgeschrieben. Laura weiß noch nicht einmal, wieviele Cappelletti dabei herauskommen, aber sie schätzt, es werden am Ende mehr oder weniger 1,5 kg Nudeln.

Aber woher kommt der Name Cappelletti? Er kommt von „Cappello“ (zu deutsch „Hut“), weil die Pasta wie kleine Hütchen aussehen.

Zutaten

  • 4 Eier
  • 400 gr Mehl (am Besten Typ 00, das es inzwischen in vielen Supermärkten auch außerhalb Italiens gibt. Zur Not geht auch normales Typ 405 Mehl)
  • 1 Prise Salz
  • 1 kg Hackfleisch (Schwein, Hühnchen oder Rind)
  • Muskatnuß
  • geriebener Parmesankäse
  • frisch abgeriebene Zitronenschale

Das Mehl auf ein Backbrett geben und eine Mulde formen. Dort hinein die Eier und eine Prise Salz geben. Nun zuerst die Eier mit einer Gabel verrühren, dann nach und nach immer mehr von dem Mehl einarbeiten. Nach einer Weile mit den Händen weiter kneten, bis der Teig elastisch wird. Dann zu einer Kugel formen und abdecken, damit er nicht austrocknet.

Nun das Hackfleisch in einer Pfanne anbraten und eine Weile braten lassen. Nach Bedarf etwas geriebenen Parmesankäse, Zitronenschale und Muskatnuß dazugeben. Mamma Graziella gibt sogar etwas Mortadella dazu. Andere Rezepte sehen vor, ein geschlagenes Ei darunter zu heben (vorsicht! macht die Füllung fester) oder den Fleischteig in einem Standmixer zu einem homogenen Teig zu pürieren. Hier entwickelt jeder sein Rezept. Wichtig ist nur, dass die Füllung am Ende nicht zu flüssig sein sollte.

Die Pasta auf eine Breite von 2-3 mm ausrollen. Wer hat, kann das gut mit einer Nudelmaschine machen. Dann Kreise ausstechen. Mamma Graziella hat dafür sogar ein spezielles Förmchen, das Ihr im Bild sehen könnt, und mit dem das Ausstechen besonders schnell geht. Aber eine normale Ausstechform oder ein Glas tun es auch.

Nun auf jeden Kreis eine kleine Portion Fleisch geben. Schließlich kommt der Moment, wo die kleinen Hütchen geformt werden. In dem Filmchen hier unten kann man sehen, wie es geht:

Da die Cappelletti aus frischen Zutaten bestehen, sollte man sie nicht zu lange (im Kühlschrank) aufbewahren und möglichst bald zubereiten. Sie werden nach dem Kochen traditionell in einer Hühnerbrühe oder mit Sahne serviert.

Die nicht verwendeten kann man roh einfrieren: dazu erst auf einem Tablett oder Teller lose in den Gefrierschrank legen. Sobald sie nach circa 30 Minuten gefroren sind, kann man sie in ein Gefriergefäß zusammen schütten ohne dass sie im Gefrierschrank ihre Form verlieren.

Buon Appetito!

Kategorien: Rezepte

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