Ecco Le Marche

Wer im Sommer in die Marken kommt, hat die Qual der Wahl: Berge, Hügellandschaften, Höhlen, mittelalterliche Städtchen, römische und picenische Kultur, Kirchen, Museen oder auch Küste und Meer. Und in heutigem Artikel geht es um die Adria und einen Tipp für den nächsten Strandbesuch: Um den Monte Conero.

Mezzavalle Beach


Moment mal! Sprechen wir jetzt doch über Berge? Wollten wir nicht über einen der schönen Strände schreiben? Nun, genau darum geht es: Der Monte Conero ist ein Berg, der direkt in die Adria zu fallen scheint und der traumhafte Panoramas, versteckte Buchten und glasklares Wasser bietet.
Der Monte Conero ist ein Naturschutzgebiet, das nur 10km südlich von Ancona liegt. Es ist nach dem griechischen Wort für den Erdbeerbaum, Komaros, benannt, denn dieser ist typisch für die Gegend und man kann ihn überall sehen.

Erdbeerbaum-Früchte

Die Landschaft des Monte Conero ist eine weite grüne Berglandschaft mit Kalkklippen, an denen steile Wanderwege zu versteckten Kiesstränden führen. Einige dieser Strände kann man sogar nur vom Wasser aus erreichen: es gibt Ausflugsboote von Ancona oder Numana aus, die dorthin führen oder man mietet sich ein Kanu oder ein kleines Motorbötchen. Allen Stränden gemeinsam ist ihr kristallklares, sauberes Wasser.


Die Strände sind im Winter leergefegt und eigentlich nur in der Hauptsaison im Juli und August voll. Im Mai, Juni und September dagegen hält sich die Zahl der Besucher in Grenzen, denn den meisten Italienern ist es erst dann nach Baden zumute, wenn die Lufttemperatur über 30 Grad klettert. Aber für die etwas tapfereren, nicht-italienischen Touristen ist es die ideale Zeit, um entspannt den Monte Conero zu besuchen.
Der Naturpark erstreckt sich über eine Länge von 25 Kilometern und umfaßt circa 6000 Hektar Fläche. Die Hauptörtchen sind Portonovo, Sirolo und Numana.

Strand von Sirolo


Wer mit dem Auto aus Richtung Ancona kommt, der erreicht zunächst das Dorf Portonovo, das eigentlich eher eine Ansammlung von wenigen Restaurants und Strandbädern ist. Hier kann man herrlich sonnenbaden, schwimmen und sehr gut essen. Bereits im Jahre 1000 nach Christus wurde hier die Santa Maria Kirche erbaut. Später ließ Papst Clemens XI den Bosis Turm erbauen, um die Bucht gegen die Piraten zu verteidigen. 1810 errichtete General Eugène de Beauharnais ein Fort. Erst in den 1920er Jahren wurden die ersten Lokale in Holzbaracken am Strand errichtet und auch wenn diese inzwischen zu richtigen Restaurants ausgebaut worden sind, bleibt der unverbaute Charakter der Bucht erhalten, denn alle Gebäude sind flach. Aus dieser Bucht kommen auch die wilden Miesmuscheln, die moscioli, über die ich in einem anderen Post geschrieben habe.


Weiter südlich ragen 2 gleichartige, weiße Felsenspitzen aus dem Wasser. Sie werden die zwei Schwestern (due sorelle) genannt werden und sind ein Markenzeichen der Küste des Conero.
Sirolo und Numana kann man ebenfalls mit dem Auto erreichen: Das Städtchen Sirolo thront über der Steilküste und hat einen Platz mit traumhaftem Ausblick auf das offene Meer zu bieten. Den kann man zum Beispiel entspannt von einem der Cafés und Bars am Platz bei einem Eis oder einem Aperol Spritz genießen. Wer von Sirolo-Zentrum zum Strand will, geht eine steile Straße hinunter oder fährt mit dem Auto oder dem Shuttle-Bus dorthin. Bei Arturo kann man übrigens direkt am Strand bestens Fisch essen.


Von Sirolo aus weiter nach Süden fahrend kommt man schließlich in Numana an. Neben den Stränden und Restaurants hat Numana auch einen kleinen Hafen, von dem aus Ausflugsboote zu den Buchten starten und wo man auch kleinere Boote zum selber steuern mieten kann, wie wir es jetzt schon ein paar mal gemacht haben.


Eine der unvergesslichsten Aktivitäten ist aber ohne Zweifel der Tarta-Day, der Erwachsene und Kinder gleichermaßen begeistert: Ehemals verletzte oder kranke Meeresschildkröten, die in der Meeresschildkröten-Station in Riccione gesund gepflegt wurden, werden an ausgesuchten Tagen im Juli, August und September in der Bucht der due Sorelle wieder in die Freiheit entlassen. Man kann an der Aktion gegen ein kleines Eintrittsgeld teilnehmen und wird per Boot zu der Bucht gefahren, wo man der Freilassung beiwohnen kann. Wir haben einen separaten Post dazu, denn ich habe es schon 2x mitgemacht.

Übrigens sind nicht nur die Strände des Conero interessant – im Inneren des Gebietes gibt es ebenfalls Wanderwege und gute Restaurants und Winzer: Das Weingut „Moroder“, das übrigens einen schönen Rotwein produziert, unterhält ein sehr gutes Restaurant, Aion, von dessen Terasse man einen herrlichen Blick auf die Landschaft des Conero werfen kann.

Blick vom Restaurant Aion (Moroder) auf die Landschaft des Conero

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