Ecco Le Marche

In Deutschland bringt der Nikolaus Süßigkeiten, und steckt sie in der Nacht zum 6. Dezember in die vorher herausgestellten Schuhe. Und an Weihnachten bringt das Christkind die Geschenke für die Kinder.

In Italien dagegen bringt die Befana traditionell die Geschenke in der Nacht zum 6. Januar. Sie ist eine gute Hexe oder eine häßliche, alte, aber freundliche Frau. In den letzten Jahren hat allerdings, wohl aus den USA kommend, der Weihnachtsmann (der „Babbo Natale“) Einzug gehalten hat und beschenkt auch die italienischen Kinder an Weihnachten. Die Befana wird aber im Neuen Jahr immer noch heiß ersehnt und bringt allemale Süßigkeiten und steckt sie in vorher herausgehängte Socken. Bei ganz unartigen Kindern steckt sie auch schonmal ein Stück Kohle hinein. Allerdings handelt es sich dabei um sogenannte „süße Kohle“, also schwarz gefärbte Zuckerwaren, die aussehen wie Kohle.

 

Der Ursprung der Befana ist wohl römisch-heidnischen Ursprungs, indem Anfang Januar Geschenke im Namen der Göttin Strenia oder der Göttin Abundia getauscht wurden. Diese Tradition hat sich später mit der christlichen Deutung vermischt.

Wunschzettel und Briefe an die Befana

Der Name der Befana kommt danach von Epiphania, dem Kirchenfest der heiligen 3 Könige, das am 6. Januar begangen wird. Der Legende nach traf die Befana die heiligen 3 Könige auf ihrem Wege zum neugeborenen Christuskind. Die Könige fragten, ob sie mitkommen wolle, doch sie verneinte. Später bereute sie ihre Entscheidung, aber inzwischen war der Stern von Bethlehem, der ja die 3 Könige nach Bethlehem führte, verloschen und die Befana fand den Weg nicht . In ihrer Verzweiflung irrt sie nun überall umher und verteilt Süßigkeiten an alle Kinder, in der Hoffnung, das Christuskind möge unter den Beschenkten sein.

 

Eine Befana in Urbania

Und wie es der Zufall will, wohnt die Befana in dem kleinen marchigianischen Städtchen Urbania, in dem sie im Januar immer groß gefeiert wird.

Dann ist der ganze Ort mit Hexen und Hexenutensilien wie Besenstielen und gestrickten Socken geschmückt. Es laufen allerlei Hexen umher und es gibt viele Aktivitäten für die kleinen Besucher.

 

 

 

 

Der beste Moment, der selbst den Erwachsenen eine Gänsehaut beschert, ist wenn dann die Befana auf ihrem Besenstiel vom Glockenturm in Urbania auf den Platz hinuntersteigt.

Die Befana steigt vom Glockenturm herunter

 

Wer in den Tagen um den 6. Januar in den Marken ist, sollte sich Urbania und das Fest der Befana unbedingt ansehen. Alle anderen können ja in der Nacht zum 6. Januar eine Socke raushängen und abwarten, ob die Befana auch zu ihnen kommt, denn:

 

La Befana vien di Notte

con le scarpe tutte rotte

il cappello alla romana

viva viva la Befana

 

 

(Die Befana kommt in der Nacht mit ihren ganz kaputten Schuhen und dem römischen Hut. Ein Hoch auf die Befana!)

 


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