Ecco Le Marche

Seit einigen Jahren organisiert die Region Marken spezielle Fototage in ihren Gemeinden, den sogenannten Fotowalk. Die Teilnehmer werden in Gruppen eingeteilt und machen unter Anleitung eines lokalen Führers einen Spaziergang durch den jeweiligen Ort. Die Teilnahme ist kostenlos, sofern man in sozialen Medien aktiv ist und der Region erlaubt, die Fotos weiter zu verwenden.

Isabelle hat für unser eccolemarche.eu-Team am Fotowalk in MondolfoMarotta teilgenommen und hat wunderschöne Fotos gemacht. Hier eine Übersetzung, was sie darüber berichtet hat:

MondolfoMarotta ist aus einer Fusion zweier Gemeinden entstanden, von der die eine, Marotta, am Meer liegt, und die andere, Mandolfo, auf einem Hügel landweinwärts.

Vor der eigentlichen Veranstaltung konnte Isabelle noch das Stadtmuseum besichtigen, in dem sich wichtige historische Austellungsobjekte befanden. Wie zum Beispiel ein Grabstein eines Piceners. Das ist eine Bevölkerungsgruppe, die noch vor den Römern in den Marken lebten. Oder die Rüstung eines gallischen Kriegers.

Zu Veranstaltungsbeginn gab es eine Begrüßung durch lokale Verbände und Behörden, wo Isabelle erfuhr, dass Mondolfo dieses Jahr die Auszeichung „einer der schönsten Orte Italiens“ (Borghi più belli d’Italia) trägt, und Marotta die Blaue Flagge für einen besonders schönen, sauberen Strand hat. Danach wurden die Teilnehmer in 4 Gruppen aufgeteilt und die Führer zugeteilt, die allesamt in historische Kostüme gekleidet waren. Und schon ging es los:

Erste Station war das Studio des Allround-Künstlers Filippo Sorcinelli, der Kunst für alle Sinne macht. So kombiniert er Musik, wie die von Edith Piaf, die man beim Eintreten hörte, mit Parfümflaschen, Fotos und Düften. Entlang der Wand gab es Kopfhörer: Während man den Ton eines bestimmten Orgelregisters hörte, schnupperte man gleichzeitig den Duft eines entsprechenden Parfüms. Sorcinelli hat auch liturgische Kleidung für Papst Benedikt den XVI. hergestellt oder ein Parfüm zum marchigianischen Ballspiel „Pallone del Bracciale“, das entsprechend nach Leder und Metall riecht.

 

 

Weiter ging es zur Augustinuskirche aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

 

 

 

 

 

Und danach zum „Sferisterium“, einem großen Platz ausserhalb der Stadtmauern, wo das „Pallone al Bracciale“ genannte Ballspiel gespielt wird. Den Schläger bildet dabei ein großes Holzarmband, welches die Spieler tragen und mit dem sie sich den Ball über eine Wand zuspielen. Tennis ist eigentlich eine moderne Version dieses Spieles, und die zählweise der Punkte ist immer noch dieselbe wie beim Pallone.

Danach wanderte die Gruppe zum Rathaus mit seinem großen, beeindruckenden Glockenturm, und dann zu einem Aussichtsturm mit Meerblick und einer Waffenkammer inklusive gut erhaltener Ritterrüstung. Mondolfo entpuppte sich als Ort der schönen Uhrentürme (Campane): die Leute hörten regelmäßig Glockenspiele, so wie das der Post, die früher damit signalisierte, dass im Ort Post angekommen war.

 

Als nächstes besichtigten sie die Sankt-Anna-Bastion mit ihrem wunderschönen Innenhof und einer Orangerie. Und wieder Waffen, denn Mondolfo lag strategisch günstig auf dem Hügel und Feinde konnten von hier schon von weitem erspäht werden.

 

Marotta

 

Anschließend ging es im Bus nach Marotta an die Küste. Marotta war früher eine alte Postkutschenstation, wo in der Vecchia Osteria die Pferde gewechselt wurden. Heute ist es ein lebhafter Badeort mit einer schönen, Mosaik-bedeckten Promenade. Es gab eine spannende Vorführung der Mosaiktechnik, die noch altes Handwerk lebendig erhält.

 

 

 

Gastronomisch wurde einiges geboten: Am Strand kredenzten 3 alte Meerjungfrauen Garagojs. Garagojs sind Meeresschnecken, die erst geknackt werden müssen, bevor sie in einer schmackhaften Sauce landen. Das Rezept blieb natürlich geheim. An langen Tischen wurden die Garagojs schließlich gegessen: man mußte sie schlürfen und aussaugen, was nicht einfach war und zu großer Heiterkeit in der Gruppe führte.

 

 

Schließlich brachte der Bus alle wieder zum Ausgangspunkt in Mondolfo. Isabelle hat den prallgefüllten Tag sehr genossen, auch wenn es noch vieles andere zu sehen gegeben hätte. Vielen Dank an die Veranstalter für den gelungenen Tag!

Der nächste Fotowalk findet am 21.Juli in der Küstenstadt Porto Recanati statt!


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