Ecco Le Marche

Am 16.5. fährt die „1000 Miglia“, die Oldtimer Wiederauflage eines der damals berühmtesten Autorennen auf öffentlichen Straßen, wieder durch die Marken. Wer sich für schöne Oldtimer interessiert oder den Flair der Reichen und Schönen einatmen will, sollte sich das Spektakel anschauen. Die diesjährige Marken-Etappe geht durch Urbino, Corinaldo, Senigallia, Arcevia und Fabriano. Dort machen sie im Loggiato die San Francesco gegen 13 Uhr Pause. Eine gute Gelegenheit, viele Autos auf einmal in Ruhe anzusehen.

Wir haben sie uns vor 2 Jahren zusammen mit einem Oldtimer-begeisterten Freund im schönen Senigallia angesehen: es lohnt sich, besonders, wenn das Wetter schön ist. Leider finde ich meine Fotos nicht mehr, aber Mit-Bloggerin Isabelle hat fast 1000 Fotos gemacht, da war es kein Problem, schöne zu finden!

 

Die „1000 Miglia“, Italienisch für „1000 Meilen“, war ein Langstrecken-Autorennen auf öffentlichen Straßen, das zwischen 1927 und 1957 stattfand. Die jährlich wechselnde Strecke startete dabei immer in Brescia und hatte ihren Scheitelpunkt immer in Rom. Die Fahrer traten nicht gegeneinander an, sondern starteten versetzt und ihre Zeit wurde genommen. Das Rennen wurde fast ausschließlich von italienischen Wagen gewonnen, allerdings gewannen 3 Mal auch Deutsche Wagen, einmal ein BMW 328 im Jahr 1940 und zweimal ein Mercedes. Zuletzt 1955 ein Mercedes 300 SLR. Neben dedizierten Rennwagen wurden auch kleine Tourenwagen zugelassen, wie zum Beispiel ein Fiat 500 oder ein Renault 4CV.

 

 

Da das Rennen auf öffentlichen Straßen stattfand, gab es immer wieder Zwischenfälle. Zum Beispiel fuhr 1954 der Fahrer Hans Hermann mit seinem flachen Porsche 550 noch unter einer sich schließenden Eisenbahnschranke durch und mußte dabei den Kopf einziehen. 1957 gab es schließlich einen traurigen Unfall, bei dem 10 Zuschauer, darunter 5 Kinder, ums Leben kamen und daraufhin wurde das tollkühne, aber gefährliche Rennen eingestellt.

 

1977 wurde es dann als „Mille Miglia Storica“ als Oldtimerrennen wieder zum Leben erweckt, aber natürlich in anderem Rahmen: Es sind ausschließlich die Wagentypen zugelassen, die damals zwischen 1927 und 1957 dabei waren. Die Fahrer kleiden sich oft im Stil des Jahres, in dem ihr Auto damals mitfuhr. Im Rennen geht es nicht mehr um Schnelligkeit, sondern um Geschick und Genauigkeit. So gibt es ein sogenanntes Schlauchrennen, bei denen die Fahrer eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit fahren müssen. Wer am exaktesten die vorgegebene Zeit einhält, punktet. Das ist ganz lustig anzusehen, denn die Beifahrer haben dafür allerlei Instrumente im Wagen, um die Genauigkeit zu erreichen.

 

 

Mercedes SLR300

 

Der Mercedes 300 SLR, der 1955 eines der ursprünglichen Rennen gewann, ist übrigens so ein Flügeltüren-Mercedes und war vor 2 Jahren scheinbar ein besonders beliebtes Teilnehmer-Auto.

 

 

 

 

 

Jedes Jahr fahren immer auch Prominente mit, darunter waren in den letzten 5 Jahren Rennfahrer-Legenden wie Joachim Stuck, der Belgier Jacky Ickx, Jochen Mass und Walter Röhrl, aber auch andere Promis wie Ferdinand Porsche (natürlich auf Porsche), Philip Rösler (wer war das nochmal?), Brian Johnson von AC/DC oder Herbert Grönemeyer (mit einem Bentley). Dieses Jahr habe ich auf der vorläufigen Teilnehmerliste Claudia Kunkel/Christian Geistdoerfer (ehemaliger Co-Pilot von Walter Roehrl) mit einem Porsche Carrera, Jochen Mass mit einem Mercedes 190 SL und Claudia Hürtgen mit einem Jaguar XK 140 OTS Roadster gesehen. Es lohnt sich also, mal in die oft offenen Rennwagen zu schauen! Das ganze Programm, Teilnehmerliste, Fotos der letzten Jahre etc findet man auf der Mille Miglia homepage.


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